2020-03-24T15:07:16+02:00

24 Stunden Pflege: Betreuung rund um die Uhr

Ein gesundes Leben voller Vitalität. Es ist ein erstrebenswertes Ziel und doch kann selbst eine gesunde Ernährung, sportliche Aktivität und gesundheitliche Vorsorge nicht gänzlich vor den Gefahren des Alters schützen. Denn wenn wir erst einmal älter und gebrechlicher werden, dann kann nach und nach die Selbstständigkeit darunter leiden. Der Alltag wird beschwerlicher, Krankheiten und Altersleiden verstärken sich und irgendwann kommt leider für viele ältere Menschen der Zeitpunkt, an dem ein selbstständiges Leben kaum noch möglich ist. Altersheime und Pflegeheime scheinen dann kaum noch vermeidbar zu sein, dennoch gibt es eine Alternative. Die 24 Stunden Pflege. Doch was genau ist eine Betreuung rund um die Uhr?

Was bedeutet 24 Sunden Pflege?

Der Begriff 24 Stunden Pflege ist die gängige Bezeichnung für eine umfassende Betreuungsmaßnahme, die in der Regel im hohen Alter erfolgt, jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auch schon in jungen Jahren nötig werden kann. Im Zuge der sogenannten 24 Stunden Pflege erfolgt eine umfassende medizinische wie auch soziale Versorgung des Patienten, die nicht an feste Arbeitszeiten geknüpft ist und somit rund um die Uhr erfolgt.

Eine 24 Stunden Pflege ist:

  • Eine umfassende Betreuung eines Patienten rund um die Uhr.
  • Eine medizinische wie auch soziale Betreuung die in den eigenen vier Wänden erfolgt.
  • Eine durchaus annehmbare Alternative zu Pflegeheimen und Altersheimen.

Die 24 Stunden Pflege ist somit eine umfassende und zeitlich uneingeschränkte Versorgung eines Menschen, der aus medizinischer Notwendigkeit heraus betreut werden muss. Neben der medizinischen Versorgung steht jedoch auch der psychologische und somit soziale Aspekt im Fokus der 24-Stunden-Betreuung. Denn neben allgemeinen Hygienemaßnahmen wie dem regelmäßigem Waschen des Körpers sowie der medizinischen Behandlung des Patienten ist auch der soziale Aspekt ein wichtiger Bestandteil der Aufgaben einer 24-Stunden-Betreuung. Gilt es doch neben der körperlichen auch die emotionale Gesundheit zu pflegen und zu betreuen.

Wer braucht eine Betreuung rund um die Uhr?

Betreuung rund um die Uhr

Betreuung rund um die Uhr

Einschränkungen im Alltag sind allem voran im Alter leider eine Normalität, mit der viele Menschen leben müssen und nicht jeder dieser älteren Mitbürger braucht umgehend eine 24 Stunden Betreuung. Die Notwendigkeit für eine Betreuung rund um die Uhr ergibt sich meist erst nach und nach im Verlauf schwerwiegender Krankheiten oder aber im Zuge der Betreuung nach schweren Unfällen und ist eng mit der sogenannten Pflegestufe gekoppelt. Erst ab einem klar definierten Punkt, an dem fachliche Pflege unumgänglich wird, ist die Betreuung rund um die Uhr nötig und wird auch dann erst zumindest zum Teil von den Krankenkassen getragen.

Eine Betreuung rund um die Uhr wird nötig wenn:

  • Der gesundheitliche Zustand eine fachliche Betreuung erfordert.
  • Die Betreuung im Altersheim oder Pflegeheim nicht gewünscht ist.
  • Der gesundheitliche Zustand einen entsprechenden Behandlungsbedarf (Pflegestufe) ergibt.
  • Eine zeitlich eingeschränkte Betreuung nicht mehr ausreichend ist, um die Bedürfnisse des Patienten zu erfüllen.

Die Betreuung eines Patienten rund um die Uhr ist somit eine der umfassendsten Formen der Patientenbetreuung, die es gibt. Für einfache Krankheiten ist sie somit wenig geeignet. Häufige Gründe für eine 24 Stunden Betreuung sind eine starke Einschränkung der Beweglichkeit oder aber eine starke Einschränkung im emotionalen Bereich. Allem voran im Falle diverser Altersleiden wie Demenz, Parkinson aber auch einer stark eingeschränkten Beweglichkeit ist die rund um die Uhr Betreuung oftmals über kurz oder lang unverzichtbar, da Betroffene kaum noch in der Lage sind ihren Alltag selbstständig und eigenverantwortlich zu bestreiten.

Die 24 Stunden Pflege ist somit ein wichtiger Schritt in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen, die trotz ihrer gesundheitlichen Situation nicht das gewohnte Lebensumfeld verlassen möchten und zum Beispiel in einem Pflegeheim oder Altersheim unterkommen möchten. Dennoch gelten für die 24 Stunden Pflege wichtige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um die intensive Pflege zuhause überhaupt erst möglich zu machen.

Was kostet eine 24 Stunden Pflege?

Allem voran im Bereich der anfallenden Kosten zeigt sich, wie umfangreich das Thema 24 Stunden Pflege ist. Denn die Kosten einer Betreuung rund um die Uhr im gewohnten Umfeld werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst, sind jedoch hin jedem Fall finanzierbar und zum Teil sogar von der Steuer absetzbar.

Die Kosten einer 24 Stunden Betreuung werden beeinflusst von:

  • Dem eigentlichen Pflegeaufwand / der Anzahl der Pflegepersonen.
  • Der anfallenden Kosten für Pflegeutensilien, Verbrauchsartikel und Medikamente.
  • Der Förderung der Pflegemaßnahme durch den Staat / die Krankenkasse.
  • Der Pflegestufe des Patienten und ggf. Kostenbefreiungen für bestimmte Leistungen.

Neben den anfallenden Kosten für das professionelle Pflegepersonal, welches die 24 Stunden Betreuung übernimmt, müssen auch die Kosten für Verbrauchsutensilien, Pflegeprodukte und Medikamente berücksichtigt werden. All diese und weitere Faktoren beeinflussen die tatsächlich anfallenden Kosten der intensiven Betreuung zu Hause. Natürlich sind diese Kosten nur schwerlich in einheitliche Zahlen zu bringen, da der Pflegebedarf ebenso individuell wie die zu pflegende Person ist.

Doch neben der zum Teil, sehr stark schwankenden, Kosten für die Betreuung rund um die Uhr gibt es einen Kosten-Aspekt, der in jedem Fall einheitlich zu handhaben ist, und dieser Aspekt bezieht sich auf die Förderung der 24 Stunden Pflege durch die Krankenkassen. Denn die Krankenkassen übernehmen durchaus einen Teil der Pflegekosten für die umfassende Betreuung. Als Grundlage für die Höhe der Zuschüsse und Förderungen die im Zuge einer 24 Stunden Pflege beansprucht werden können, dient die sogenannte Pflegestufe, die anhand klarer Richtlinien vergeben wird und den besonderen Pflegebedarf und den damit einhergehenden Förderungsanspruch eines Patienten bemisst.

Dennoch bleiben die Kosten einer umfassenden Pflege in den eigenen vier Wänden je nach Region, Pflegeaufwand und finanzieller Absicherung schwankend. Diverse Vorsorgemöglichkeiten wie zum Beispiel eine Pflegeversicherung, zusätzliche Absicherungen im Zuge der Krankenversicherung und diverser Förderprogramme durch Staat und Länder können je nach Bundesland erhebliche Kostenunterschiede im Bereich der 24 Stunden Pflege ergeben.

Die Pflegeversicherung als sinnvolle soziale und finanzielle Absicherung

24 Stunden Pflege kosten

Pflegeversicherung – finanzielle Sicherheit

Um für den Fall der Fälle ausreichend abgesichert zu sein, schließen viele Menschen schon in jungen Jahren eine sogenannte Pflegeversicherung ab. Diese verspricht finanzielle Sicherheit, wenn die Gesundheit einmal nicht mehr gewährleistet ist und eine umfassende Pflege nötig wird.

Eine Pflegeversicherung kann:

  • Einen Teil der anfallenden Kosten einer rund um die Uhr Betreuung übernehmen.
  • Sinnvoll auch als langfristige finanzielle Absicherung angesehen werden.
  • Die Zuschüsse und Förderungen von Land und Krankenkasse erheblich aufstocken.
  • Die Betreuung in den eignen vier Wänden kurzfristig zum Teil zur Gänze tragen.

Meist sind diese Versicherungen durchaus sinnvoll und gewährleisten entsprechend eine gewisse Sicherheit im Pflegefall. Jedoch sollte man bedenken, dass eine Pflegeversicherung alleine im Ernstfall nicht alle Kosten der 24 Stunden Pflege tragen wird. Zusätzliche Leistungen in Form von Pflegegeld, Zuschüssen und Förderungen von Bund und der Krankenkasse sowie ein nicht unerheblicher Anteil an Eigenleistung wird dennoch vorausgesetzt sein, wenn es gilt, die gesundheitliche wie auch soziale Pflege zu Hause zu gewährleisten. Vor dem Abschluss eine Pflegegeldversicherung sollten somit in jedem Fall alle möglichen Szenarien bedacht werden, um im Pflegefall wirklich finanziell abgesichert zu sein.

Billige Pflegekräfte aus dem Ausland als günstige Alternative?

Oftmals wird der Ernstfall jedoch erst dann bedacht, wenn der Pflegebedarf bereits eingetreten ist. Teure Behandlungskosten, hohe Selbstkostenbeträge und Zuzahlungen aus der eigenen Tasche führen dann schnell einmal zu der Frage, ob eine billige Pflegekraft aus dem Ausland nicht eine Alternative zum Pflegesystem in Österreich sein könnte.

Pflegekräfte aus dem Ausland sind eine Alternative wenn:

  • Die medizinischen Standards mit den österreichischen vergleichbar sind.
  • Die Pflegekraft der deutschen Sprache ohne Einschränkungen mächtig ist.
  • Die Krankenkasse die Kosten der ausländischen Pflegekraft zumindest zum Teil übernimmt.

Nun grundsätzlich gilt in der Europäischen Union längst ein ansatzweise vergleichbarer Leistungsanspruch an Pflegekräfte. Allem voran, was die 24 Stunden Betreuung angeht, können zum Beispiel Pflegekräfte aus Ungarn durchaus mit dem Wissensstand der österreichischen Krankenpfleger mithalten, dennoch sind die anfallenden Kosten erheblich geringer. Kein Wunder also, dass die scheinbar billige Pflegekraft aus dem Ausland verlockend wird.

Abstand von Pflegekräften aus dem Ausland sollte man nehmen wenn:

  • Die Pflegekraft kaum oder nur wenig Deutsch spricht.
  • Die Ausbildung / Fachliche Qualifikation unzureichend / mangelhaft ist.
  • Keine für die Europäische Union gültige Berufsqualifikation vorgewiesen werden kann.

Doch Vorsicht. Bei allen medizinischen Leistungen sollte immer die Leistung im Fokus stehen und nicht der Preis, der letztlich für die Leistung bezahlt werden muss. Die intensive Pflege im 24-Stunden-Bereich ist keine leichte Arbeit, sie erfordert viel Fachwissen, Belastbarkeit und ein hohes soziales Engagement der Pflegekräfte. Nur wenn all dies gegeben ist, kann eine Pflegekraft aus dem Ausland wirklich gute Arbeit leisten. Man sollte also immer auf die Qualifikation achten, allem voran, da die Kosten für Pflegekräfte aus dem Ausland oftmals nicht von den Krankenkassen übernommen werden.

Pflegezuschüsse in Österreich – welche finanzielle Hilfe gibt es?

Bleibt also die Frage wie man die Betreuung zu Hause im Pflegefall bestmöglich finanzieren kann, um so einem pflegebedürftigen Angehörigen ein gutes und liebesvolles Umfeld zu ermöglichen. Nun je nach Land gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Bezuschussung.

So zum Beispiel kann die 24 Stunden Pflege in Oberösterreich durchaus mit unterschiedlichen Möglichkeiten finanziert werden. Neben der allgemeinen Förderung der Betreuung zu Hause durch das Ministerium für Gesundheit und Soziales gibt es in Oberösterreich zum Beispiel Förderungen und Zuschüsse auch für Menschen ohne die höchste Pflegestufe. Ähnlich verhält es sich mit Bundesländern wie Wien und Niederösterreich, denn auch hier bieten zahlreiche Intuitionen Förderungen an, die die Pflege in den eigenen vier Wänden zumindest finanziell ein klein wenig leichter machen.

Wichtig hierbei ist es sich gut zu informieren und die Voraussetzungen für Förderungen und Zuschüsse schon vorab abzuklären. Hilfreich sind hierbei Ärzte aber auch die Krankenkassen und Informationsstellen sozialer Einrichtungen. Hier erfährt man, wo man welche Förderung unter welcher Voraussetzung beantragen kann und welche Verpflichtungen mit einer etwaigen Förderung verbunden sind. Man sieht, eine intensive Pflege muss nicht immer im Pflegeheim erfolgen, auch zuhause kann dank 24 Stunden Pflege ein menschenwürdiges Leben umgeben von der eigenen Familie ermöglicht werden.

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