Unter Eisenmangel leiden viele Menschen – ein Großteil weiß nicht einmal, dass er betroffen ist. Besonders Frauen bilden eine Risikogruppe, da die Monatsblutung oder eine Schwangerschaft fehlendes Eisen fördert. Jede fünfte Frau in Österreich hat Eisenmangel und kämpft dadurch häufig mit Müdigkeit und Konzentrationsschwächen.
Der Eisenmangel kann aber noch viele weitere Symptome haben, wie Schlafprobleme, Depressionen oder Haarausfall und eine erhöhte Infektionsanfälligkeit – deshalb ist es so schwierig, ihn zu erkennen. Meist wird der stressige Alltag durch Beruf und Familie darauf zurückgeführt.
Wir haben uns die gängigsten Eisenmangel-Symptome angeschaut, damit Sie einen Hinweis darauf bekommen, ob der Gang zum Arzt oder Eisenexperten empfehlenswert ist.
Was bewirkt Eisen im Körper?
Eisen ist ein Spurenelement im Körper, das überwiegend für den Transport von Sauerstoff zuständig und bedeutend für die „Zellatmung“ ist. Entsprechend vielseitig können Mangelerscheinungen sein und verschiedene Körperregionen betreffen.
Schon gewusst? Es gibt auch eine Eisen-Überladung, die wesentlich seltener ist und noch negativere Begleiterscheinungen mit sich bringt. Das Überangebot an Eisen bleibt ungebunden und greift somit die Zellen unserer Organe an.
Müdigkeit oder Haarausfall müssen allerdings nicht zwangsläufig auf einen Eisenmangel zurückzuführen sein. Bei Verdacht lässt sich Eisenmangel allerdings recht einfach über einen Bluttest erkennen.
Die Normalwerte in Mikrogramm pro Deziliter (Abweichungen möglich):
- Mann: 70 – 180 μg/dl
- Frau: 60 – 180 μg/dl
- Kind (unter 14 Jahre): 30 – 140 μg/dl
Behandlungsmöglichkeiten gibt es einige, empfehlenswert sind Infusionen:
Klassische Eisenmangel-Symptome
Die Eisenmangel-Symptome lassen sich in drei verschiedene Kategorien unterteilen: Symptome des zentralen Nervensystems, von Haut und Haaren sowie allgemeine Symptome.
Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem
Müdigkeit und Erschöpfung sind wohl die bekanntesten Symptome eines Eisenmangels. Da es viele Gründe dafür geben kann, ist eine Mangelerscheinung meist nicht der erste Gedanke bei der Ursachenfindung. Oftmals häufen sich weitere Symptome oder der Eisenmangel wird zufällig bei einer Blutuntersuchung entdeckt.
Auch Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Kopfschmerzen sind Erscheinungsbilder des Eisenmangels – es entsteht ein Kreislauf der Antriebslosigkeit. Schlafprobleme sorgen für Müdigkeit und damit einher geht die Konzentrationsstörung. Man fühlt sich in seinem eigenen Körper nicht mehr wohl und lebt nur noch vor sich hin.
Kein Wunder also, dass auch negative Stimmungslagen und Depressionen Symptome von Eisenmangel sind. Oftmals merken Betroffene nicht, dass es ihnen wirklich schlecht geht, da sie ihren Zustand als „normal“ betrachten. Erst nach einer Behandlung realisieren viele, wie sehr der Eisenmangel sie benebelt hat.
Erscheinungsbilder von Haut und Haaren
Die Beschaffenheit der Haare ist ein weiterer Indikator für einen Eisenmangel. Stumpfes Haar bis zum Haarausfall sind typische Anzeichen. Hier muss allerdings klar vom hormonellen und erblichen Haarausfall differenziert werden. Männer verlieren im Alter meist sowieso zunehmend ihre Haarpracht, aber auch Frauen können besonders nach den Wechseljahren davon betroffen sein. Wer für einen längeren Zeitraum deutlich zu viele Haare verliert, sollte dem Grund für den Haarausfall untersuchen lassen. Übrigens gilt der Verlust von 100 Haaren am Tag als normal, erst bei über 200 Haaren wird es kritisch.
Neben den Haaren zeigen auch Fingernägel eine Mangelerscheinung an. Brüchige Fingernägel sind klassische Symptome eines Eisenmangels. Besonders auffällig ist es, wenn Fingernägel erst stabil waren und auf einmal immer mehr abbrechen. Solche Veränderungen sollten einen aufhorchen lassen.
Eine sehr schmerzhafte und hartnäckige Auswirkung des Eisenmangels sind eingerissene Mundwinkel. Betroffene klagen darüber, dass diese nur schlecht abheilen oder relativ schnell wieder einreißen. Wer mit diesem Problem längere Zeit zu kämpfen hat, sollte sowieso einen Arzt aufsuchen. Dauerhaft offene Wunden sind egal durch welchen Grund zu behandeln.
Weitere Symptome
Wer unter Eisenmangel leidet, ist womöglich häufiger krank. Denn diese Mangelerscheinung sorgt bei manchen Menschen für eine höhere Infektanfälligkeit. Somit wird der Körper doppelt geschwächt: Durch zu wenig Eisen und mit einer zu bekämpfenden Krankheit.
Ebenfalls auffällig: Besonders Frauen sind im Vergleich zu Männern kälteempfindlicher. Gründe dafür gibt es viele, beispielsweise die geringere Muskelmasse oder dünnere Hautschicht. Wer jedoch auf einmal wesentlich kälteempfindlicher als früher ist, obwohl sich prinzipiell nicht viel verändert hat (wie durch eine deutliche Gewichtsabnahme), könnte unter Eisenmangel leiden.