Hohes Fieber, pochende Kopfschmerzen und ein steifer Nacken. All diese Symptome sind unangenehm und fesseln Betroffene meist für einige Tage ans Bett. Grundsätzlich sind sie jedoch noch kein Grund zur Sorge. Denn Fieber, Kopfschmerzen und steife Glieder können auf einen grippalen Infekt hinweisen. Doch, wenn zudem noch Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Übelkeit hinzukommen, dann kann es sich auch um eine Hirnhautentzündung handeln und dann gilt es, umgehend und sofort einen Arzt aufzusuchen. Denn unbehandelt endet eine Meningitis leider viel zu oft tödlich!
Was ist eine Meningitis?
Der Begriff Meningitis steht für eine besondere Erkrankung, die oftmals im Volksmund als Hirnhautentzündung oder aber Gehirnhautentzündung bezeichnet wird. Es handelt sich hierbei um eine Entzündung der Rückenmarkshäute (auch Meningen genannt), die grundsätzlich als Schutzhülle für das Gehirn wie auch Rückenmark dienen und aus Bindegewebe bestehen. Entzündet sich eben diese Bindegewebsschützhülle, steht keine Schutzbarriere mehr zwischen dem Gehirn oder Rückmark und dem Entzündungsherd, weswegen sich in vergleichsweise kurzer Zeit sichtbare und nicht selten sehr starke Symptome der Krankheit offenbaren.
Eine Meningitis ist:
- Eine Entzündung der Meningen.
- Eine Erkrankung die durch Viren wie auch Bakterien verursacht werden kann.
- Eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt tödlich verlaufen kann!
Grundsätzlich gilt die Hirnhautentzündung – unabhängig von ihrer Ursache – in der heutigen Zeit nach wie vor als überaus gefährliche und bei Nichtbehandlung als potenziell tödliche Krankheit. Wird die Meningitis jedoch frühzeitig erkannt und umgehend behandelt, so sind die Heilungschancen durchaus positiv. Es ist somit unverzichtbar, die Anzeichen einer Meningitis frühzeitig als Symptom der Erkrankung zu erkennen und bei Verdacht auf eine Hirnhautentzündung umgehend einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann so umgehend die Ursachen der Symptomatik abklären und so zunächst eine Diagnose erstellen und im Anschluss direkt die Behandlung beginnen.
Ursachen – Wie entsteht eine Hirnhautentzündung?
Bei Verdacht auf eine Meningitis ist neben der Diagnostik der Hirnhautentzündung an sich auch die Ursachenfindung ein zentrales Element der zwingend nötigen Untersuchungen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen sind es im Falle einer Meningitis unterschiedliche Erreger, die als Auslöser der Erkrankung infrage kommen. Da die Behandlung der Erkrankung letztlich von deren Ursachen abhängig ist, gilt es somit in jedem Fall die Ursachen der Hirnhautentzündung festzustellen.
Bakterielle Meningitis – Wie entsteht eine bakterielle Hirnhautentzündung?
Die häufigste Form der Meningitis wird im Volksmund auch gerne „Krankenhausmeningitis“ genannt. Denn eine bakterielle Hirnhautentzündung entsteht durch eine bakterielle Infektion der Meningen. Allem voran Bakterien wie zum Beispiel Meningokokken, Pneumokokken oder Haemophilus Influenzae aber auch die im Zuge einer Infektionskrankheit im Körper (zum Beispiel einer Mittelohrentzündung) vorhandenen Bakterien können dazu führen, dass die Meningitis ausbricht. Zudem können Verletzungen wie ein Schädelbruch aber auch in Europa nicht mehr ganz so verbreitete Krankheiten wie Tuberkulose und Syphilis zum Ausbruch der Krankheit führen.
Grundsätzlich ist die Gefahr der bakteriellen Meningitis durchaus vergleichbar mit der, der vitalen Hirnhautentzündung. Jedoch wird sie in der Regel später erkannt, da die auslösenden Ursachen der Hirnhautentzündung erst im Zuge einer ausführlichen Untersuchung der bestehenden Symptomatik erkannt werden.
Virale Meningitis – Wie entsteht eine virale Hirnhautentzündung?
Die zweite mögliche Form der Hirnhautentzündung ist die sogenannte virale Hirnhautentzündung, die in der Regel meist in Verbindung mit einer anderen Viruserkrankung auftritt. So wurde in internationalen Studien zum Beispiel beobachtet, dass bei rund 40 Prozent aller Mumpspatienten auch eine virale Hirnhautentzündung auftritt.
Die häufigste Form der viralen Meningitis tritt jedoch im Zuge der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf. Bei dieser Erkrankung wird durch einen Zeckenbiss ein Virus auf den Körper übertragen, der nicht selten binnen vergleichsweise kurzer Zeit eine virale Meningitis auslöst. Große Problematik an dieser Form der Hirnhautentzündung ist deren sehr schneller Krankheitsverlauf, der eine umgehende Behandlung – bestenfalls direkt nach dem Zechenbiss –zwingend nötig macht.
Symptome und Anzeichen – Woran erkennt man eine Hirnhautentzündung?
Eine Gehirnhautentzündung zu erkennen, das ist nicht immer leicht. Denn grundsätzlich handelt es sich bei der Meningitis um eine Entzündungserkrankung, die entsprechende sogenannte Kardinalsymptome mit sich bringt, die zeitgleich jedoch aufgrund verschiedenster Ursachen nicht immer als offensichtliche Erkrankung „ins Auge sticht“. Die auftretenden Symptome sind nämlich nicht nur im Zusammenhang mit einer Hirnhautentzündung zu bemerken. Grippale Effekte und andere Formen entzündungsbedingter Erkrankungen können vergleichbare oder aber sogar gleiche Anzeichen der Erkrankung mit sich bringen. So also ist es für den Laien beinahe unmöglich die klassischen Symptome der Meningitis als eben solche auszumachen.
Klassische Symptome einer Hirnhautentzündung sind:
- Starkes Fieber
- Kopfschmerzen
- Nackensteifigkeit (mit und ohne Schmerzen)
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Übelkeit und Erbrechen
- Epileptische Anfälle (im Falle einer Meningoenzephalitis)
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Krampfanfälle
- Entstehung von Petechien
Grundsätzlich gilt für alle Symptome der Hirnhautentzündung, dass diese im direkten Vergleich mit weniger bedrohlichen Erkrankungen wie zum Beispiel einem grippalen Infekt weit intensiver und plötzlicher auftreten. Fieber und Kopfschmerzen sind zum Beispiel Symptome, die nicht selten scheinbar „über Nacht“ auftreten und schnell einen kritischen Wert erreichen. Ähnlich verhält es sich mit Anzeichen in Form von Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen. Auch diese treten sehr plötzlich und ohne schlüssige Ursache (zum Beispiel verdorbene Speisen) auf und entwickeln sich in kurzer Zeit sehr intensiv.
Unklare Symptome mit schneller Verschlechterung des Allgemeinzustandes

Symptome der Hirnhautentzündung werden anfangs nur selten erkannt(c)Bigstockphoto.com/92914118/Aletia
Treten Symptome der Hirnhautentzündung auf, so ist es für den Betroffenen oft schwer, diese korrekt zu verstehen und entsprechend schnell einen Arzt aufzusuchen. Anfangs wird nicht selten ein Infekt in Form einer Grippe als Ursache der Symptome vermutet und so suchen Erkrankte leider viel zu oft zu spät einen Arzt auf. Allem voran, wenn Kinder an einer Meningitis erkranken, kann diese Fehldeutung der Symptome fatale Folgen haben, denn der kindliche Körper ist weit sensibler und weniger belastbar, als der von Erwachsenen.
Bei Verdacht auf Hirnhautentzündung lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig zum Arzt!
Aufgrund der schwerwiegende Folgen, die eine nicht oder zu spät behandelte Hirnhautentzündung, mit sich bringen kann, raten Ärzte in der Regel dazu, frühzeitig einen Arzt zu konsultieren und die Ursachen der starken Symptomatik abklären zu lassen. So lässt sich die Erkrankung frühzeitig erkennen und in vielen Fällen kann der Verdacht zudem als nicht gegeben widerlegt werden. Gemäß dem Moto „Lieber früher zum Arzt als zu spät…“ ist somit bei einem Verdacht auf eine Hirnhautentzündung in jedem Fall zu empfehlen, da bei dieser Krankheit durchaus jede Stunde zählen kann.
Diagnose und Therapie – wie wird eine Meningitis behandelt?
Die Hirnhautentzündung ist eine Erkrankung, die von unterschiedlichen Erregern ausgelöst werden kann und in ihrer Symptomatik, wie auch in ihrem Verlauf durchaus von Patient zu Patient unterschiedlich verlaufen kann. Genau dies macht die Diagnose und die korrekte Bewertung der auftretenden Symptome für Laien wie auch praktische Ärzte (Hausärzte) nicht selten zur Herausforderung.
Die Diagnose einer Hirnhautentzündung ist möglich durch:
- Ein Vorgespräch mit der Abklärung allgemeiner Gesundheitsaspekte.
- Eine Lumbalpunktion zur Auswertung der Rückenmarksflüssigkeit.
Grundsätzlich gilt, dass der Verdacht auf eine Hirnhautentzündung in jedem Fall ausreichen sollte, um umgehend einen Arzt aufzusuchen. Ob es nun ein Zeckenbiss ist, der zu der Vermutung führt, oder ob es bereits die ersten akuten Symptome einer Meningitis sind, ein Arztbesuch ist unverzichtbar, denn nur ein Arzt kann beginnen die Symptomatik anhand klassischer Diagnoseverfahren zu ergründen und so die Ursachen der Beschwerden festzustellen.
Die Lumbalpunktion als wichtige Diagnosemaßnahme

Für eine Diagnose ist die Lumbalpunktion unverzichtbar!
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Zunächst gilt es natürlich für den Arzt alle relevanten Faktoren rund um Beschwerden, Vorerkrankungen oder aber möglicherweise sonstiger bestehender Erkrankungen abzuklären. Ist dies getan und besteht nach wie vor der Verdacht auf eine Meningitis, kann letztlich nur noch eine sogenannte Lumbalpunktion Aufschluss darüber geben, ob der Verdacht gerechtfertigt ist und eine Hirnhautentzündung besteht oder aber eine andere Erkrankung die Symptomatik verursacht.
Die Lumbalpunktion ermöglicht es hierbei, durch eine Punktion zwischen dem 3. und 5. Lendenwirbel die Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit (auch Liquor genannt). Diese Flüssigkeit umspült das Gehirn wie auch das gesamte Rückenmark und kann im Labor anschließend auf Krankheitserreger sowie Infektionsanzeichen untersucht werden. Besteht eine Hirnhautentzündung kann diese anhand der labortechnischen Untersuchung der entnommenen Rückenmarksflüssigkeit nachgewiesen werden und die Behandlung umgehend eingeleitet werden.
Behandlung und Therapie – Wie wird eine Meningitis behandelt?
Die Behandlung einer Hirnhautentzündung ist immer an deren Ursachen und somit deren Art gebunden. Klassischerweise würd eine bakterielle Hirnhautentzündung durch die Verabreichung von Antibiotika behandelt. Große Besonderheit herbei ist, dass die Behandlung hierbei nicht nur für den Patienten nötig ist, sondern auch für dessen engsten sozialen Umkreis, um so eine Ansteckung von Familienmitgliedern zu verhindern.
Die Behandlung einer Meningitis erfolgt:
- Ambulant oder stationär (abhängig von der Art und Ausprägung der Krankheit).
- Mittels Antibiotika oder einer antiviralen Therapie.
- Dauert je nach Krankheitsverlauf unterschiedlich lange.
- Ist aus medizinischer Sicht unverzichtbar – eine unbehandelte Hirnhautentzündung kann tödlich verlaufen!
Im Falle einer viralen Hirnhautentzündung wäre der Einsatz von Antibiotika nicht wirkungsvoll, da diese antibiotisch also antibakteriell wirken. Aus diesem Grund wird eine virale Meningitis in der Regel mit antiviralen Therapien behandelt. Zudem muss im Falle einer viralen Hirnhautentzündung zusätzlich ein Ausgleich des Wasser- und Elektrolythaushaltes vorgenommen werden, um so die mit der Erkrankung auftretenden Schmerzen und Fieberschübe bestmöglich behandeln zu können.
Grundsätzlich gilt für die Therapie und somit Behandlung einer Hirnhautentzündung, dass diese nicht zwingend in einem Krankenhaus erfolgen muss. Gerade im Falle einer bakteriell verursachten Hirnhautentzündung kann die Behandlung auch in den eigenen vier Wänden, also zu Hause, erfolgen. Wichtig hierbei ist die regelmäßige Kontrolle des allgemeinen Gesundheitszustandes durch den Patienten wie auch den behandelnden Arzt und eine eventuelle Einweisung im Falle von einer akut schlechter werdenden Allgemeingesundheit. Die Behandlung einer viralen Hirnhautentzündung erfolgt in der Regel in Verbindung mit einem Klinikaufenthalt, da hier die Behandlung umfassender ist und eine beständige medizinische Versorgung nötig ist.
Prognose und Heilungschancen
Grundsätzlich muss gesagt werden, dass die Hirnhautentzündung in jeder bekannten Form überaus gefährlich ist und durchaus einen tödlichen Verlauf nehmen kann. Allem voran eine bakterielle Meningitis führt bei bis zu 15% der betroffenen Patienten aufgrund ihrer nicht selten sehr raschen Entwicklung zum Tode.
Frühzeitig erkannt und korrekt behandelt besteht jedoch dennoch eine überaus positive Heilchance. So zum Beispiel gilt bei einer bakteriellen Hirnhautentzündung der erste Tag der Erkrankung als der risikoreichste. Ist dieser dank sofortiger medizinischer Behandlung überstanden, stehen die Chancen gut die Erkrankung vollständig zu heilen. Ähnlich verhält es sich mit viralen Formen der Hirnhautentzündung, diese gestalten sich in der Behandlung zwar meist langwieriger als bakterielle Formen der Krankheit, verfügen jedoch ebenso über die Möglichkeit wieder vollständig gesund zu werden.
Vorsorgen mit einer Meningokokken-Impfung

Eine Schutzimpfung kann gute Vorsorgedienste leisten!
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Da eine Meningitis durchaus einen sehr gefährlichen Krankheitsverlauf mit sich bringen kann, gilt es natürlich nach Möglichkeit, das Risiko an dieser besonderen Entzündung zu erkranken nach Möglichkeit zu reduzieren. Ein aktiver Schutz vor einer viralen Hirnhautentzündung ist meist nicht bewusst herbeizuführen. Doch im Bezug auf die bakterielle Meningitis, bieten Schutzimpfungen in jedem Fall eine gute und stabile Vorsorgemöglichkeiten.
Allem voran, wenn im Alltag eine starke bakterielle Belastung gegeben ist und somit nicht ausgeschlossen werden kann, dass man sich zum Beispiel durch die Arbeit in einem Krankenhaus, in einer Arztpraxis oder aber in andren risikobehafteten Berufen mit Meningokokken oder Pneumokokken anstecken könnte, bietet sich die Schutzimpfung als sinnvolle Vorsorgeleistung an.
Grundsätzlich ist eine Schutzimpfung gegen Meningokokken oder Pneumokokken mehr eine Immunisierung, denn eine Vorsorgebehandlung, denn wie bei allen Schutzimpfungen, wird der Körper bewusst mit den Bakterien infiziert, ohne dabei die Krankheit auszulösen. So erhält der Körper die Möglichkeit, wichtige Abwehrkörper zu produzieren und sich für den Fall der Fälle zu rüsten. Eine Impfung ist im Übrigen bei jedem Hausarzt nach Terminabsprache möglich und kostet je nach Apotheke und Arzt lediglich wenige Euros. Die Wirkungsdauer ist abhängig von der gewählten Impfung (es gibt je eine Impfung gegen Meningokokken und eine Pneumokokken) und kann in der Regel über die Krankenkasse teilfinanziert werden.
Von Vorteil ist eine Impfung gegen Meningokokken oder Pneumokokken in jedem Fall immer dann, wenn das Immunsystem naturgemäß schwächer ist (zum Beispiel bei Kindern, älteren Mitmenschen oder aber Menschen mit chorischen Krankheiten) oder aber wenn andere Krankheiten den Körper bereits übermäßig belasten. Zudem sollten Personen mit beständigem Kontakt zu bakteriellen Erregern in jedem Fall die Schutzimpfung für sich als Vorsorge nutzen und so die Gesundheit bestmöglich gewährleisten. Unnötig ist eine Impfung für all jene Personen, deren Erkrankungsrisiko aufgrund persönlicher Umstände tendenziell gen null geht.
weiterführende Informationen
https://www.aerzte-ohne-grenzen.at/diseases/meningitis?gclid=Cj0KEQiAsf_BBRDMpoOHw4aSq4QBEiQAPm7DL93QEsfy-msUiZf3bxwkpgdDVw_qVOiShmzSKbYbKPEaAgQI8P8HAQ
http://derstandard.at/2000048010042/Meningokokken-Meningitis-Babys-besonders-gefaehrdet
http://www.kleinezeitung.at/oesterreich/5061828/19Jaehrige-in-Wien-gestorben_Warum-Meningokokken-so-gefaehrlich-sind