2018-12-12T11:35:11+02:00

Magnesium als lebensnotwendiger Mineralstoff

Magnesium wird von jedem Menschen benötigt. Der Mineralstoff erfüllt im menschlichen Organismus eine Vielzahl an lebenswichtigen Funktionen. So beeinflusst dieser die Reizübertragung ausgehend von den Nerven auf die Muskeln und zeichnet für die Adrenalin Freisetzung sowie die Mineralisation von Knochen verantwortlich. Darüber hinaus ist Magnesium für die Aktivierung von mehr als 300 Enzymen im menschlichen Stoffwechsel zuständig.

Der Mineralstoff sorgt für Entspannung, hat gleichzeitig aber auch eine entzündungshemmende und unterstützende Wirkung bei Diabetes. Seine Wirkung tritt in der Regel binnen 15 bis 60 Minuten nach der Einnahme ein. Magnesium ist maßgeblich an der körpereigenen Produktion von Eiweiß und somit auch am Aufbau von Muskelmasse beteiligt. Der für das menschliche Leben wichtige Mineralstoff hat eine entscheidende Bedeutung im Rahmen der Erhöhung der Leistungsfähigkeit sowie der Lockerung der Sportlermuskulatur. Als Hemmer in Sachen Blutgerinnung kann Magnesium dazu beitragen, Thrombosen vorzubeugen.

Mehr als die Hälfte des Magnesiums im menschlichen Organismus ist an die Knochen gebunden, die weiteren Bestandteile verknüpfen sich mit Gewebe und den Organen. Einzig 1 Prozent der Komplettmenge wird im Blut gelöst. Ohne Magnesium läuft im Körper des Menschen Vieles nicht sehr gut.

Was ist Magnesium eigentlich genau?

Bei Magnesium handelt es sich um ein chemisches Element, welches im Periodensystem der Elemente den zwölften Platz einnimmt. Die Bezeichnung des Elementes geht auf seinen Entdecker Joseph Black – einem schottischen Chemiker und Physiker – zurück, welcher dieses im Jahr 1755 Magnesia benannte. Dies war eine kleinasiatische Stadt, welche heute der Türkei zugehörig ist. Erst im Jahre 1828 ist es Antoine Bussy – einem französischen Chemiker – gelungen, reines Magnesium darzustellen.

Magnesium nimmt im Erdaufbau eine maßgebliche Bedeutung ein. Die Erdkruste besteht zu 2,5 % einzig aus Magnesium. Aber auch im Meerwasser befinden sich große Mengen des Mineralstoffs. Pro Kubikmeter Meerwasser ist ein Kilogramm Magnesium enthalten. Für die Entwicklung des gesamten Lebens auf dem Erdball nimmt der Nährstoff eine essentielle Bedeutung ein.

Der Organismus des Menschen ist nicht in der Lage, Magnesium selbst herzustellen. Daher ist es für den Menschen von entscheidender Relevanz, dass in der Nahrung ausreichende Mengen des Nährstoffs enthalten sind, um einen Magnesiummangel verhindern zu können.

Magnesiummangel und seine Symptome

Ein Magnesiummangel lässt sich nur schwierig erkennen. Dies liegt in der Vielschichtigkeit der Symptomatik einer vorliegenden Mangelerscheinung begründet.

Ein Magnesiummangel hat Auswirkungen auf folgende Dinge:

  • Gefäße
  • Herz
  • Immunsystem
  • Knochen
  • Muskeln
  • Nerven
  • Nieren
  • Psyche
  • Schlaf
  • Verdauung
  • Weiblicher Zyklus

Als Symptome eines Magnesiummangels kommen am häufigsten Wadenkrämpfe in Betracht. Diese gelten als Warnsymptom des Mangels an Magnesium.

Aber es können auch schlimmere Symptome auftreten, die sich in Muskelkrämpfen der

  • Augenlider
  • Kaumuskulatur
  • Waden

äußern. Hinzu können weitere Symptome psychischer Natur wie

  • Asthma-Anfälle
  • Atemnot
  • Benommenheit
  • Burnout
  • Depressionen
  • Empfindungsstörungen und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen
  • Energieverluste
  • Erhöhte Empfindlichkeit gegen Geräusche
  • erhöhte Reizbarkeit
  • Erschöpfungszustände
  • Herzbeschwerden
  • innere Unruhe
  • Kältegefühl in Händen und Füßen
  • Kein Appetit
  • Konzentrationsschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Magenkrämpfe
  • Menstruationsstörungen
  • Migräne
  • Müdigkeit
  • Nackenverspannungen
  • Ohrensausen
  • Rückenschmerzen
  • Schlafprobleme
  • Schwächezustände
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Verspannungen im Bereich der Schultermuskulatur
  • Verstärkte allergische Symptome
  • Verstopfung und Durchfall

Schwangere Frauen haben zudem eine Neigung zu erhöhtem Blutdruck, Eiweißbildung im Urin sowie vorzeitigen Wehen. Darüber hinaus kann ein bereits bestehender Bluthochdruck durch ein Defizit an Magnesium weiterhin verstärkt werden. Ein Magnesiummangel wirkt sich bei Diabetikern fernerhin ungünstig auf die Blutzuckereinstellung aus.

Ursachen für Magnesiummangel

ungesunde Ernährungsweise

ungesunde Ernährungsweise

In der Fachsprache ist von einer Hypomagnesiämie die Rede. Die Ursachen für einen Magnesiummangel haben die Menschen dabei selbst in der Hand. Diese gehen zumeist auf eine ungesunde Ernährungsweise zurück. In seltenen Fällen kommen jedoch auch krankheitsbedingte Ursachen oder die Einnahme bestimmter Medikamente in Betracht. Etwa 0,1 bis 1 Prozent aller Menschen besitzen eine genetische Veranlagung zum Magnesiummangel.

Es gibt bestimmte Personengruppen, die zu einem Magnesiummangel neigen. Dazu gehören vor allem:

  • Jugendliche
  • Junge Erwachsene im Alter von 15 bis 19 Jahren
  • Ältere Personen, die Entwässerungsmittel einnehmen oder an Diabetes leiden
  • Leistungssportler
  • Personen, die eine schwere körperliche Arbeit verrichten
  • Schwangere
  • Stillende

Im Allgemeinen wird der Magnesiumbedarf über die tägliche Nahrung gedeckt, was sich jedoch auf Grund der modernen Ernährungsgewohnheiten problematisch gestaltet. Durch die zumeist unausgewogene und einseitige Ernährung sowie den Konsum von Fertigprodukten tritt relativ häufig ein Magnesiummangel auf. Begünstigt wird dieser zusätzlich, wen darüber hinaus noch zu wenig Vollkornprodukte und Gemüse verzehrt werden.

Ebenfalls der Missbrauch von Alkohol sowie dessen Begleiterscheinungen sind Ursachen für das Auftreten von einem Magnesiummangel. Bereits ab 0,5 Promille beginnt die menschliche Niere zu entwässern und Magnesium aus dem Organismus zu schwemmen. Nicht selten treten Entzündungen der Bauchspeicheldrüsen und eine Leberzirrhose als Folge in Erscheinung.

Durchfall begünstigt das Magnesiumdefizit sehr stark

Personen, die an Durchfall leiden, entwickeln ebenfalls ein Magnesiumdefizit. Zwar kommt es relativ schnell wieder zu einer Normalisierung des Magnesiumhaushalts, jedoch neigen insbesondere Menschen, welche unter chronischen Durchfällen leiden oder Abführmittel wie beispielsweise Sennesblätter oder auch Bisacodyl einnehmen sehr oft unter einem Magnesiummangel. Nicht selten verbirgt sich hinter einer derartigen Mangelerscheinung im Teenager-Alter eine Essstörung. Durch den Missbrauch von Abführmitteln wird automatisch ein Magnesiummangel hervorgerufen.

Auch über- und untergewichtige Personen neigen verstärkt durch eine falsche Ernährungsweise zu einem Magnesiummangel. Durch eine zu geringe Zufuhr an Kalorien im Rahmen von Diäten wird auch viel zu wenig Magnesium aufgenommen. Selbst Patienten, welche in Krankenhäusern über eine Vene ernährt werden müssen, zeigen eine Neigung zum Magnesiummangel.

Fernerhin treten Magnesiumdefizite bei chronischen Darmerkrankungen wie zum Beispiel

  • Colitis Ulcerosa
  • Morbus Crohn
  • Zöliakie

und ähnlichen Störungen im Bereich der Nahrungsaufnahme auf, da der Nährstoff hier nicht in genügender Menge aus dem Darm aufgenommen werden kann.

Weitere Kriterien für eine Unterversorgung mit dem Mineralstoff erfüllen Menschen, die an Diabetes leiden. Dies insbesondere dann, wenn diese über eine schlechte Blutzuckereinstellung verfügen. Ebenfalls betroffen von diesem Phänomen sind Personen, die an einer

  • Störung der Nebenschilddrüse
  • Überfunktion der Schilddrüsen
  • Überproduktion von Aldosteron

leiden. Die Anti-Baby-Pille, künstliche Hormone sowie die Einnahme verschiedener Medikamente können das Defizit weiter erhöhen. Hier sind es insbesondere

  • Abführmittel
  • Bestimmte Asthma-Mittel
  • Chemotherapeutika bei Krebserkrankungen
  • Entwässerungsmittel
  • Kortison
  • Mittel gegen Herzschwäche
  • Verschiedene Antibiotika,

die eine Unterversorgung des Mineralstoffs zur Folge haben. Nicht zu vergessen Stress, der – bedingt durch die erhöhte Adrenalinausschüttung – den Magnesiumspiegel erheblich senkt. So führt lang anhaltender Stress nicht selten in eine Art Teufelskreis. Das als Anti Stress Mineral bekannt gewordene Magnesium wird von den Betroffenen übermäßig verzehrt, wodurch es dem Stress nicht mehr entgegen steuern kann.

Ebenfalls besteht hier ein Zusammenhang zum Blutzuckerspiegel. Dessen Regulation leidet unter dem Stressfaktor. Bei einem vorliegenden Magnesiummangel wird dieser Effekt eher noch verschlimmert.

Nicht zuletzt spielen auch Umweltgifte eine maßgebliche Rolle, wenn es um eine Unterversorgung mit Magnesium geht. Chronische Aluminium- und Bleibelastungen führen neben weiteren schweren Schäden auch einen Magnesiummangel herbei.

Die Diagnose eines Magnesiummangels

Magnesiummangel Diagnose

Magnesiummangel Diagnose

Für die Diagnostik des Magnesiummangels ist es von Seiten des behandelnden Arztes erforderlich, auch sämtliche weitere Ursachen in Betracht zu ziehen, welche als Auslöser in Frage kommen könnten.

Dazu gehören unter anderem

  • Chronische Magen-Darm-Erkrankungen
  • Depressionen
  • Herzrhythmusstörung
  • manifester Herzinfarkt.

Ob es Magnesiummangel vorliegt, kann im Labor getestet werden. Hierfür wird jedoch in den meisten Fällen ausschließlich das Komplettmagnesium im 24-Stunden-Urin und im Blut getestet. Der Normwert für Erwachsene im Urin liegt zwischen 3 bis 5 mmol und im Blut zwischen 0,7 bis 1,0 mmol/Liter Blut. Personen, die unterhalb 0,5 mmol/Liter liegen, weisen einen Magnesiummangel auf.

In welchen Lebensmitteln ist Magnesium enthalten?

Für die Deckung des täglichen Magnesiumbedarfs ist es wichtig zu wissen, wie hoch der individuelle Bedarf an diesem wichtigen Nährstoff ist. Der Bedarf ist dabei abhängig vom

  • Alter
  • Geschlecht
  • Körpergewicht.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung – DGE – wird empfohlen:

Personenkreis Magnesiumzufuhr pro Tag in mg
Säuglinge im ersten Lebensjahr 24 bis 60
Kinder bis zu vier Jahren 80
Kinder ab vier Jahren 160
Jugendliche ab 15 Jahren 300 bis 400
Erwachsene 300 bis 400

Frauen, die weder stillen noch schwanger sind, benötigen etwas weniger Magnesium als Männer. So kommen Frauen in der Regel täglich mit 300 mg und Männer mit 350 mg Magnesium aus. Gesunde Menschen können ihren Tagesbedarf an Magnesium über eine ausgewogene Ernährung decken. Dabei sollten vornehmlich frische Produkte biologischen Anbaus auf dem Speiseplan stehen. Weitgehend verzichtet werden sollte auf raffiniertes Speisesalz sowie auf Weißmehlprodukte.

Nachfolgende Nahrungsmittel enthalten besonders viel von dem essentiellen Nährstoff:

Lebensmittel je 100 g Magnesiumgehalt in mg
Aprikosen, getrocknet 50
Bohnen 132
Cashewnüsse 267
Datteln 50
Erdnüsse 167
Feigen, getrocknet 70
Haferflocken 139
Kakaopulver 420
Linsen 86
Mandeln 252
Sojaprodukte 260
Spinat 58
Vollkornbrot 292
Vollkornmehl 130
Zartbitterschokolade 292

Die offiziellen Referenzwerte für die tägliche Magnesiumzufuhr kann bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. eingesehen werden.

Die Folgen einer Überdosierung von Magnesium

Wer sich gesund und magnesiumreich ernährt, muss mit keiner Überdosierung des Mineralstoffs rechnen. Bei manchen Menschen treten bei der Magnesiumzufuhr in Form von Nahrungsergänzungsmitteln Nebenwirkungen von Durchfall oder weichem Stuhl auf. Nimmt ein gesunder Mensch versehentlich einmal zu viel des Nährstoffs auf, braucht dieser normalerweise jedoch keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu befürchten. Einziger Risikofaktor ist die Nierenfunktion. Bei einem Magnesiumüberschuss im Blut wird dieser über Durchfall wieder ausgeschieden. Außerdem kommt es zu einer verstärkten Ausscheidung des Mineralstoffs über die Nieren.

Leidet eine Person an einer Niereninsuffizienz oder an Morbus Addison, so besteht das Risiko eines gefährlichen Magnesiumüberschusses. Auch intravenöse Magnesiumgaben – beispielsweise während des Geburtsvorganges oder bei vorzeitig eintretenden Wehen – können eine Überdosierung herbeiführen.

Erkennbar ist eine Magnesiumüberdosierung an folgenden Symptomen:

  • Ausfall oder Verringerung der Muskelreflexe
  • Durchfall und weicher Stuhl
  • Erhöhte Müdigkeit
  • Flache Atmung
  • Herzrhythmusstörungen
  • Lähmungserscheinungen im Bereich der Muskeln
  • Niedriger Blutdruck
  • Störungen der Blasenfunktion
  • Übelkeit und Erbrechen

Schlimmstenfalls tritt ein Herzstillstand ein. Liegt die Überdosierung in einer intravenösen Gabe bedingt, so kann Kalzium als Gegenmittel gespritzt werden. Liegt ein Nierenversagen vor, wird eine Dialyse durchgeführt. Zur Vermeidung von Durchfällen und weichem Stuhl empfiehlt es sich, Magnesium unmittelbar vor dem Schlafengehen einzunehmen sowie den Nährstoff über den Tag verteilt in kleineren Portionen zu verzehren.

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